SPRINGE. Der lanfristige Erhalt des Nordeon-Standorts in Springe wird eine Herausforderung. Das sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Moritz Sponagel im Gespräch mit der NDZ. In der vergangenen Woche hatte die Neue Deister-Zeitung vom neuerlichen Insolvenzantrag des Leuchtenunternehmens berichtet. Anders als im vergangenem Jahr, als Nordeon ein Insolvenzverfahren in Eigenregie abschloss, seien die Voraussetzungen für ein solches Vorgehen dieses Mal nicht gegeben, so Sponagel. 2020 hatte sich das Unternehmen umstrukturiert und gut 100 Stellen abgebaut. Sponagel hatte betont, Ziel sei es, den Geschäftsbetrieb langfristig zu erhalten – samt der zwischenzeitlich wieder auf 94 Mitarbeiter gewachsenen Belegschaft. Deren Gehalt soll bis Ende des Jahres erst einmal über das Insolvenzgeld abgedeckt werden. Bislang war Nordeon in Springe von einem niederländischen Investor über Wasser gehalten worden, der über die Jahre erheblich zugeschossen und Verluste ausgeglichen hatte. Dieser stehe in Zukunft aber nicht mehr zur Verfügung – Ende 2020 lief eine entsprechende Zusicherung für Zahlungen aus.
Sponagel betonte noch einmal, das Problem sei nicht die Auftragslage des Springer Standorts: „Es gibt genügend Aufträge.“ Zuletzt habe aber die weltweite Lieferkettenkrise dem Unternehmen zu schaffen gemacht: „Es reicht ja manchmal, wenn ein Teil wie ein Computerchip fehlt.“
Nordeon war 2012 aus dem früheren Philips-Standort entstanden. Zuvor war dort jahrzentelang die Firma AEG ansässig. Das Werk eröffnete im Februar 1962.
Quelle: Neue-Deister-Zeitung, veröffentlicht am 15. Oktober 2021